KURZKRITIK

Die spinnen, die New Yorker
"Spider-Man" von Sam Raimi

Braucht dieser Film noch Werbung? Natürlich nicht. Seit Wochen laufen Trailer in den Kinos, multimedial ist an dieser Realverfilmung eines Kultcomics kaum vorbeizukommen. Und doch ein paar Anmerkungen auch von uns. Worum geht es? "Spider-Man" ist die Geschichte eines zwar etwas schüchternen jungen Mannes 'von nebenan', der es im Sozialgefüge der Schule und besonders mit den Frauen nicht einfach hat - Waisenkind, clever, eher der Strebertyp, also gar nicht cool und was man unter Jugendlichen sonst so zu sein hat. Dieser Mann, Peter Parker sein Name, wird eines Tages unbemerkt von einer genmanipulierten Spinne gestochen, was unangenehmer klingt, als es für uns Zuschauer ist. Die Folge: im wachsen über Nacht ungeahnte Kräfte, Geschick und Schnelligkeit und er ist im Stande, wie eine Spinne Wände hochzulaufen, Spinnfäden, nein, eher Spinnstricke auszuschießen, an denen er sich fortan durch die Häuserschluchten von Manhattan hangelt, schwingt, bewegt. "Mit großen Fähigkeiten kommt auch große Verantwortung", raunt ihm sein sterbender Onkel zu, und Peter Parker beschließt, seine Kräfte fortan in den Dienst des Guten zu stellen. Wie ein guter Geist ist er stets zur Stelle, wenn sich in New York Verbrecher anschicken, zur Tat zu schreiten. Wird eine Frau überfallen, seilt sich Spider-Man aus den Lüften ab und schlägt die Täter in die Flucht. Bankräuber ertappt er auf frischer Tat, schnappt ihnen blitzschnell die Kohle und bringt sie der Bank zurück. Dabei gibt Parker nie seine wahre Identität preis, denn als Spider-Man steckt er in einem geheimnisvollen Kostüm, und das Rätselraten greift in der Boulevardpresse wie in der Bevölkerung bald um sich. Und dann gibt es natürlich den bösen Widerpart! Der Grüne Kobold, die dunkle Seite eines militärischen Geheimerfinders, versetzt die Stadt in Angst und Schrecken, und der wird nun für Spider-Man eine echte Herausforderung. Mehr sei nicht verraten, nur eins noch: Kein Kassenknüller ohne Lovestory! Mary Jane, die bezaubernde Nachbarin von Peter Parker, wollte nie etwas von dem Loser wissen. Der geheimnisvolle Spider-Man beeindruckt aber schon ein bißchen...
Klar, "Spider-Man" ist Popcorn-Kino par excellence. Spider-Man hat Action, tolle Effekte, atemberaubende Kamerafahrten (wenn wir mit Spider-Man durch die Skyline von Manhattan turnen) und was noch alles dazugehört. Ein wirklicher Coup ist dabei aber die Besetzung des Peter Parker/Spider-Man mit Tobey Maguire, den wir bisher aus Filmen wie "Gottes Werk und Teufels Beitrag" kannten. Wie dieser sympathische junge Mann zu Beginn seine außergewöhnlichen Kräfte entdeckt und mit ihnen zu spielen beginnt, das ist wirklich ein Genuß. Zumindest hier bietet der Film etwas mehr als das zu erwartende Klischeespiel. Was dann kommt, im steten Wechsel von Action und retardierenden Momenten, bietet keine sonderlichen Überraschungen, was die Handlung betrifft, ist aber packend gemacht und macht wirklich Spaß!
Fabian Thommsen

Internetseite: www.spider-man-der-film.de

 

Spider-Man
von Sam Raimi - USA 2002, 123 min

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mit Tobey Maguire, Willem Dafoe, Kirsten Dunst, James Franco, Cliff Robertson, Rosemary Harris, J.K. Simmons

was bedeutet
unsere Wertung?

 

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