KURZKRITIK

AMICA jetzt im Kino
"Mondscheintarif" von Ralf Huettner
Cora, um die 30, Single, hatte eine fantastische Nacht mit dem Arzt Daniel. Jetzt wartet sie. Auf seinen Anruf. Denn die Frau darf niemals anrufen. Sagt Freundin Jo. Und wenn der Mann drei Tage nach dem One Night Stand nicht anruft, dann war's das. Heute ist der dritte Tag. Cora versucht sich abzulenken, das fällt schwer. Ständig das Telefon im Blick (ist es auch eingesteckt?), erzählt sie uns Zuschauern von großen Ereignissen der letzten Tage. Wie sie mit Jo auf der Party war und Daniel kennenlernte. Wie es weiterging. Die Gegenwart: Hoffen und Bangen auf SEINEN Anruf.
Ildikó von Kürthys gleichnamiger Bestsellerroman bildet die Vorlage für diesen Singlefilm. Das Ganze ist flott gemacht, mit direkter Anrede des Zuschauers, mit Ally McBeal-haften Elementen (ein Klavier fällt vom Himmel...), einem guten Soundtrack. Über Strecken fühlt man sich wirklich gut unterhalten. Nur wirkt das alles - Figuren, Handlung, Sprache - wie die filmische Umsetzung einer AMICA-Ausgabe: Cora (Gruschenka Stevens) gibt vor, modern und eigenständig zu sein und kommt doch nicht auf die Idee, den Mann selbst anzurufen. Und ihre Freundin Jo (Jasmin Tabatabai, die wir gerne auch mal in anderen Rollen sehen würden) ist so unglaublich tough, vernascht die Kerle wie im Vorbeigehen und hat nicht viel mehr auf dem Kasten als Beziehungsregeln wie die obengenannten. Schade. Manches wird am Ende dann doch noch in Frage gestellt. Insgesamt also: gut gemacht, unterhaltsam, aber kein Muß.
Hartmut Burggrabe
 

Mondscheintarif
von Ralf Huettner - BRD 2001, 93 min

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mit Gruschenka Stevens, Tim Bergmann, Jasmin Tabatabai, Rüdiger Klink, Bettina Zimmermann

was bedeutet
unsere Wertung?

 

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