Elefanten mit Dünnschiß
"Mr. Bones" von Gray Hofmeyr
(ab 8.8.02)
Gäbe es eine Liste der Filme, denen man möglichst wenige Zuschauer
wünscht - "Mr. Bones" würde da ganz oben mitmischen. Mr. Bones, das ist
der Medizinmann eines völlig klischeedurchtränkten afrikanischen Stammes,
dessen Mitglieder wie auch die später auftretenden 'Zivilisierten' sich
vor allem durch tumbes Deppentum auszeichnen. Mr. Bones wird vom
Stammeskönig losgeschickt, dessen verschollenen Sohn ausfindig zu machen
und zurückzubringen. In der fernen "Stadt der Sonne" soll der Sohn leben,
also macht sich Mr. Bones auf den Weg, den Prinzen zu suchen. In der
Sonnenstadt trifft er auf einen amerikanischen Golfstar, der zufällig von
allen 'Prinz' genannt wird und seinen Vater nicht kennt und so weiter.
Nun ist das Ganze aber kein Familiendrama, nicht einmal eine
emotionenüberfrachtete Schnulze - nein: eine Komödie! Dagegen ist ja erst
einmal nichts einzuwenden, nur ist der 'Humor' dieses Machwerks derart
plump - regelmäßig bekommen die Protagonisten Tierfäkalien ins Gesicht,
mal Vogelscheiße, mal den Dünnschiß eines Elefanten - daß es nicht nur
kein Stück lustig ist: nein, dieser Humor schmerzt! Über eineinhalb
Stunden ausgetrampelt, ist er nichts als
eine Zumutung. "Mr. Bones" lohnt es nicht einmal sofort nach dem Kinogang
zu vergessen. Opfern Sie diesem Film keine Sekunde Ihres Lebens! Schicken
Sie ihn ohne Rückfahrkarte dorthin, wo er und seine Macher hingehören: in
die ewigen Jagdgründe der Kinolandschaft.
Hartmut Burggrabe
Mr. Bones
von Gray Hofmeyr (Regie) |
° |
mit Leon
Schuster, David Ramsey, Faizon Love, Robert Whitehead, Jane Benney |
was
bedeutet
unsere Wertung? |
|