KURZKRITIK

Leben und Lieben in Wuppertal
"Nichts bereuen" von Benjamin Quabeck
Das hatten wir schon: Junge Menschen der Gegenwart auf der Suche nach der ersten Liebe, dem ersten Mal. Und doch liegen Welten zwischen Klamaukstreifen wie "American Pie", "Harte Jungs", "Mädchen Mädchen" und diesem ungewöhnlichen Kinodebüt. Regisseur Benjamin Quabeck, auch verantwortlich für die Romanvorlage,
erzählt ohne Schnörkel oder Effekte, ohne
Weichzeichner oder Pointenschielerei die Geschichte von Daniel, der mit seinen 19 Jahren gerade das Abitur hinter sich hat und sich nun Fragen stellt. Nicht nur eine Zivistelle muß her (von einer Perspektive für später ganz zu schweigen) - vor allem ist da Luca. Luca ist eine Klasse unter Daniel und seit Jahren seine große Flamme. Luca  ist direkt, aber unnahbar, spontan, aber sprunghaft, sie sprüht vor Lebensfreude und merkt gar nicht, wie sie damit reihenweise Männerherzen bricht. Jetzt will Daniel endlich klar Schiff machen. Bald wird Luca in die weite Welt ziehen, und wer weiß, ob er sie dann nochmal zu Gesicht bekommt. Natürlich läuft so gut wie nichts nach Plan: Beim Zivi wird er gefeuert, der beste Freund zieht zum Studieren weg, und Luca - tja, Luca...
Eine schlichte Geschichte, eine unaufgeregte Story, die aber so am Leben erzählt wird, daß sie gleichzeitig unterhält und nahe geht. Quabeck gelingt das Kunststück, lakonisch-frisch von den wesentlichen Dingen des Lebens zu erzählen, ohne seine Figuren dabei zu verraten. Die jungen Hauptdarsteller: Daniel Brühl als Daniel ist sehr überzeugend, Jessica Schwarz (Luca) ebenfalls eine Entdeckung. Einer der bemerkenswertesten Filme des Jahres!  Hartmut Burggrabe
 

Nichts bereuen
von Benjamin Quabeck - BRD 2001, 99 min

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mit Daniel Brühl, Jessica Schwarz, Marie Lou Sellem u.a.

was bedeutet
unsere Wertung?

 

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